Briketts |
||
Die fünfzehn Texte entstanden zwischen 1995 und 2012. Die siebzehn Pastelle hat Peter Fetthauer (PEFE) für diesen Band angefertigt. Erschienen als Privatdruck in Hamburg, Mai 2014. Booklet, geheftet, Groß-Oktav 18 x 24 cm, 32 n.p. Seiten, 200 nummerierte Exemplare. Gestaltung: Designbüro Ajete Elezaj, Dresden. Hier der Datensatz bei der Münchner Stiftung Lyrik Kabinett, Artikelnummer L 2439. |
||
Die fünfzehn Briketts:
Alle Texte haben eintausend Anschläge. Sieben von ihnen, "Moskauer", "Heißer Tag", "In Indien", Alpen, dunkel, klein", "Russen kommen rüber", "Rückflug vom roten Stern" und "Halbjaps" sind von 1996 bis 2013 in Zeitschriften und Anthologien erschienen, u. a. in Am Erker, Drehpunkt, Macondo und Mein heimliches Auge. Die anderen acht Texte erschienen hier zum ersten Mal. |
|
|
Moskauer Die Schlittenhunde aus der Zarenzeit: Heute streunen sie herrenlos durch Moskau. Allerdings nicht ganz unbetreut, denn jeder trägt auf dem Rücken einen kleinen hölzernen Schlitten, der von Riemen und Bändern festgehalten wird. Niemand weiß, wer dieses Zaumzeug herstellt und es den Tieren anpasst. Da sie räudig und schmutzig sind und viele auch krank aussehen, verbieten die Mütter ihren Kindern, oben zu sitzen und auf der abgewetzten Fläche aus geflochtenen Stoffstreifen mitzureiten. Dafür nutzen die Mütter die Schlittenhunde gerne, um Einkäufe oder Pakete zu transportieren – anschließend stecken sie ihnen dann ein Leckerchen zu. Einigen baumelt unter ihrer Kehle ein Fässchen, wie bei Bernhardinern, sie werden als Blitzkuriere geschätzt, denn kaum steckt man ihnen einen Brief ins Fass, rennen sie unbestechlich, ohne dass irgendetwas sie stoppen könnte, zur Hauptpost, weil sie dort wieder ein Leckerchen bekommen. Sie sind die Brieftauben Moskaus, und so überleben sie seit Generationen. |
||